Ja, es wird leichter, Fachkräfte aus Drittstaaten für die Arbeit in Deutschland zu gewinnen. Am 29. März hat das Bundeskabinett endlich den Gesetzentwurf dazu auf den Weg gebracht: Fachkräfte aus Drittstaaten müssen ihre Berufsabschlüsse dann erstmals nicht mehr schon im Heimatland anerkennen lassen, sondern können das in Deutschland nachholen. Die Zuwanderung wird über eine auf einem Punktesystem basierende "Chancenkarte" geregelt.
Das ist ein großer Fortschritt zu den bisherigen Regelungen. Dass die Zuwanderung leichter wird, garantiert das neue Gesetz aber leider trotzdem nicht: Entscheidend sind auch die Ämter vor Ort - und wie offen und serviceorientiert sie die Zugewanderten empfangen. Entscheidend sind die Unternehmen, in denen die Fachkräfte arbeiten - und ob sie den neuen Kollegen und Kolleginnen helfen, sich willkommen zu fühlen und schnell einzuleben. Und zum dritten ist da die Frage, ob es ein gutes Netzwerk aus Landsleuten - eine Diaspora - gibt, die den Neuen mit Tipps und Tricks fürs Einleben beiseite stehen.
In allen drei Bereichen ist noch viel Arbeit zu leisten, bevor Deutschland wirklich ein offenes Land wird, das Menschen willkommen heißt, wenn sie zum Arbeiten - und Leben - zu uns kommen. Aber immerhin: Mit dem neuen Fachkräfteeinwanderungsgesetz ist ein entscheidender Schritt getan.
Margaret Heckel hat neben einem Bestseller über Angela Merkel mehrere Bücher zur demografischen Entwicklung geschrieben. Am 6.6.66 geboren, will sie ihren 100. Geburtstag 2066 gesund und glücklich erleben. Deshalb recherchiert, schreibt und spricht die Journalistin und Volkswirtin über alles, was dazu wichtig ist.
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